Rechte der Tiere // Sendung auf 3sat

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Zur Sendung  „Scobel – Rechte der Tiere“ auf 3sat

https://programm.ard.de/?sendung=280071361818129

Haben Tiere Rechte? Eine Frage, die die Menschheit schon lange beschäftigt. Seit dem Altertum machen sich Menschen Gedanken darüber, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu sehen ist. Pythagoras z.B. hat in Tieren beseelte Wesen gesehen und ist aufgrund seiner Erkenntnisse zum Vegetarier geworden. Im frühen Mittelalter (Descartes) wurde das Tier eher als seelenlose und empfindungslose Maschine angesehen, derer man sich zum eigenen Nutzen bedienen durfte.

In der Aufklärung haben Immanuel Kant (Verrohungsgedanke) und Arthur Schopenhauer  (Mitleidstheorie) dafür plädiert, in Tieren kein „Fabrikat oder Machwerk zu unserem Gebrauch“ zu sehen, sondern ihnen Gerechtigkeit bzw. Mitleid widerfahren zu lassen.

Mit Entstehung der wissenschaftlichen Tierethik wurde erstmalig nicht nur über den Schutz der Tiere diskutiert, sondern die Debatte auch über mögliche Rechte der Tiere geführt. Diese Frage wurde in einem Manifest von Henry Stevens Salt (1892) erstmalig mit „ja“beantwortet.

Ein entscheidender Fortschritt auf dem Weg zu einem veränderten Mensch/Tier Verhältnis war sicher das 1975 von Peter Singer veröffentlichte Werk „Animal Liberation“. Es folgte eine Vielzahl von Abhandlungen, die sich bis heute mit diesem Thema aus verschiedenen Blickrichtungen und innerhalb verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen beschäftigen. Wir wissen nun, dass zwischen Mensch und Tier lediglich ein gradueller Unterschied besteht, auch der Mensch also eine Tierart ist. Aber trotz diesen Wissens ist unsere Zeit geprägt von Massentierhaltung, Fleischskandalen und qualvollen Tierversuchen. Wie ist das möglich? Diese Frage  ist  längst kein Nischenthema mehr, für das sich lediglich Aktivisten, Tierethiker oder Naturwissenschaftler interessieren, sondern steht aktuell im Fokus breiter öffentlicher Debatten.

Die Forderung, Tieren nicht allein aufgrund ihrer Leidensfähigkeit Schutz zu gewähren, sondern ihnen in Anlehnung an menschliche Grundrechte auch politische Grundrechte zuzugestehen, wird immer lauter.

 

Gert Scobel diskutiert seiner Sendung:  „scobel-Rechte der Tiere“ sehr ausführlich unser sehr ambivalentes und widersprüchliches Verhältnis zu Heim- und Nutztieren.  Ist es die fehlende Bindung zu den Nutztieren, die Rechte von Tieren in einem anderen Licht erscheinen lassen? Lassen sich die gegensätzlichen Einstellungen des Menschen im Umgang mit Tieren verändern? Ist ein anderer Rechtsrahmen erforderlich, um Tiere besser vor Misshandlungen schützen zu können? Schaffen Tierwohllabel tatsächlich mehr Transparenz für den Verbraucher?

 

Wir finden diese fachlich niveauvolle Sendung sehr empfehlenswert!

 

Die diskutierenden Gäste sind:

– Kurt Kotrschal, Verhaltensbiologe, Uni Wien

– Michael Marahrens, Veterinärmediziner (FLI) und Vorsitzender der AG Tiertransporte in der TVT

– Saskia Stucki, Juristin , Forschungsschwerpunkte: Tierrechte und Tierschutz